Vernetzte Zähler werden für die Verbraucher sowohl im privaten wie auch im beruflichen Bereich bald zur Normalität gehören. Dies betrifft auch die Wasserversorgung. In Flandern hat sich De Watergroep, ein Hauptakteur dieser Branche, an Opinum gewandt, um konkrete Schritte der Vorbereitung zu unternehmen und sachlich fundierte Entscheidungen zu treffen.
De Watergroep ist der größte Wasserversorger Flanderns. Das Unternehmen, das für die Trinkwasserversorgung von 177 Kommunen in West- und Ostflandern, Flämisch-Brabant und Limburg verantwortlich ist, bewirtschaftet ein Netz von etwa 34000 Kilometern und versorgt mehr als 3,2 Millionen Privatpersonen und mehrere hundert Firmen.
Wie alle Unternehmen der Branche bereitet sich Watergroep aktiv auf die Bereitstellung vernetzter Zähler vor, die die derzeitigen analogen Zähler ersetzen sollen.
Während viele Unternehmen insbesondere des Industriesektors und Gebäudeverwaltungen bereits umgestiegen sind, ist die allgemeine flächendeckende Einführung der Geräte noch Gegenstand von Tests und Pilotprojekten. Mit dem großflächigen Ausbau ist in einem Zeitraum von zehn Jahren zu rechnen, wobei es je nach Region einige Unterschiede gibt.
In diesem Kontext – und im weiteren Zusammenhang mit der Energiewende – hat sich De Watergroep an Opinum gewandt, um die Sammlung und Analyse von Verbrauchsdaten zu erproben, ein Kundenportal zu erstellen und einen konkreten Beitrag zur Entwicklung der schließlich eingesetzten Lösung zu leisten.
„Die Zusammenarbeit mit Opinum bietet uns schon jetzt eine bessere Lageeinschätzung, die uns ermöglicht, den Einsatz intelligenter Zähler zu optimieren und die Daten intelligenter zu nutzen.“ - Cindy Vanderstraeten (De Watergroep)
Tests in alle Richtungen
„Derzeit müssen die Kunden die analogen Zählerstände einmal im Jahr auf unserer Website eingeben“, erklärt Cindy Vanderstraeten, Projektleiterin Intelligente Zähler in der Abteilung Innovation der Watergroep. „Unser Ziel ist es, innerhalb von 16 Jahren alle aktuellen Zähler durch digitale Zähler zu ersetzen.“
Zur Vorbereitung des Einsatzes hat das Unternehmen ein Evaluierungsprojekt gestartet, das den zu installierenden Zählertyp, die Art und Häufigkeit der zu erhebenden und zu analysierenden Daten und die zur Anwendung zu bringenden Analyseparameter umfasst, um daraus wertvolle Informationen sowohl für den eigenen Bedarf wie auch für die Endkunden zu gewinnen.
„Das Ziel der Opinum anvertrauten Aufgabe ist es, uns eine Datenplattform bereitzustellen, die alle Zählerstandsdaten sammelt, zusammenfasst, normalisiert, speichert und sie unseren Teams und dem Endkunden zur Verfügung stellt. Dieser kann dann über seinen persönlichen Bereich im Kundenportal auf seine Verbrauchsdaten zugreifen.“
Derzeit laufen auf lokaler und regionaler Ebene sieben Tests zur Messung und Überwachung einiger spezifischer Variablen, beispielsweise zur Evaluierung der Zonenzähler, die zur Aufdeckung von Netzleckagen eingesetzt werden, oder um die Verbindungsart in einem bestimmten Gebiet zu testen. Was die vernetzten Zähler selbst betrifft, werden fünf Modelle getestet. Sie unterscheiden sich nicht nur in ihrer Funktionsweise, sondern auch in der Art der Verbindung und dem verwendeten Kommunikationsprotokoll.
„Wir testen also sowohl die verschiedenen Zähler als auch diese Art von Besonderheiten. Bei einigen Zählern testen wir auch spezifischere Möglichkeiten, beispielsweise das Absperrventil, das einen Rückfluss anzeigt und verhindert.
Je nach Art des in der Testphase eingesetzten Zählers sind wir in der Lage, Verbrauchsdaten täglich oder stündlich zu erfassen. So können wir schnell Kenntnis von eventuellen Leckagen, Verbrauchsspitzen oder sogar Betrugsversuchen erlangen. Gerade darin liegt der Sinn der Installation digitaler Zähler: Sie werden es uns ermöglichen, mit solchen Problemen fertigzuwerden. Kundenprofilierung gehört dagegen nicht zu unseren Zielen. Alle Daten werden vor ihrer Analyse anonymisiert.
Darüber hinaus eröffnet die Installation vernetzter Zähler dem Kunden die Möglichkeit, seinen Wasserverbrauch jederzeit zu überprüfen.“
Das Portal, das von Opinum für die Zwecke dieses Pilotprojekts implementiert wurde, ist seit Sommer 2019 in Betrieb und verwendet die Farben und das grafische Erscheinungsbild, die von De Watergroep gewünscht wurden.
Dies ist eine große Premiere für unser Wasserversorgungsunternehmen. Bis dahin hatte keine andere Erprobung der Datenerfassung und Echtzeitüberwachung des Verbrauchs stattgefunden. Die Lehren, die jetzt aus dieser Erfahrung gezogen werden können, werden im Hinblick auf einige wichtige Entscheidungen von großer Bedeutung sein. „Auf der Grundlage dieser Erfahrung können wir Empfehlungen aussprechen und Lehren ziehen, die uns bei der Wahl und Entwicklung der endgültigen Lösung von Nutzen sein werden“, unterstreicht Cindy Vanderstraeten.
Eine einfache und individuelle Lösung
Als öffentlicher Versorger hat sich De Watergroep nach einer Ausschreibung für Opinum entschieden. Die Argumente, die die Entscheidung zu seinen Gunsten ausfallen ließen, sind eine Kombination aus wirtschaftlichen und funktionalen Parametern. „Aus wirtschaftlicher Sicht haben wir uns für das Angebot entschieden, das uns unter Berücksichtigung des Preis-Leistungs-Verhältnisses am günstigsten zu sein schien. Unter Qualitätsgesichtspunkten haben wir Kriterien berücksichtigt wie die Datensicherheit, den menschlichen Aspekt, die Benutzerfreundlichkeit, das Ausmaß der De Watergroep offenstehenden Konfigurierbarkeit sowie die vom Dienstleister angebotenen Services.“
Rückblickend ist das Unternehmen mit seiner Entscheidung vollauf zufrieden: „Wir haben mit Opinum eine ausgezeichnete Kultur der Zusammenarbeit entwickelt. Dies war für unsere beiden Unternehmen in gewisser Hinsicht Neuland. Dank einer flexiblen Herangehensweise in unseren Beziehungen und einer konstruktiven Aufarbeitung von Problemen haben wir bereits vieles auf den Weg gebracht. Die Plattform Opisense bietet darüber hinaus eine Reihe interessanter Optionen, die wir derzeit testen.“
Da die Pilotphase noch in vollem Gange ist, kann Cindy Vanderstraeten noch nicht wirklich über die Vorteile oder die daraus gezogenen Lehren sprechen – oder sie enthüllen. „Was ich dagegen bestätigen kann, ist, dass uns die Zusammenarbeit mit Opinum neue Perspektiven eröffnet hat. Sie bietet uns schon jetzt eine bessere Lageeinschätzung, die uns ermöglicht, den Einsatz intelligenter Zähler zu optimieren und die Daten intelligenter zu nutzen.“
Nächster Schritt – in den kommenden Monaten: Abschluss der regionalen Pilotprojekte, Synthese und Evaluierung der gewonnenen Erkenntnisse. Vor der Entscheidung über die eigentliche flächendeckende Einführung …